Agenturwechsel
Ich lege aus persönlichen Gründen eine Pause ein; ich bleibe
Ansprechpartner für die Verträge, die ich im Namen von Fatih Çevikkollu
abgeschlossen habe, für alles Neue bitte ich, sich direkt an seine neue
Agentur zu wenden:
Agentur Olivia Reinecke
Lindenschmitstr. 27
81371 München
Telefon: 089 - 45 81 31 00
agentur@olivia-reinecke.de
Programm
Das
aktuelle Programm
EMFATIH
Fatih Çevikkollu ist mit seinem neuen, mittlerweile fünften
Solo-Programm wieder in Fatihland unterwegs. Mit Geist und Gefühl ist
der Kölner Kabarettist auf Werbetour für eine verlorengegangene
Eigenschaft: Mitgefühl –
EMFATIH!
Fatih Çevikkollu spielt mit Wahrheit und Fanatismus: Die Einen tragen ein Kopftuch, die Anderen einen geistigen Schleier und so manche Lügenfresse geht morgens spazieren. Sagte man früher: Kümmeltürken, so sind es heute: Topterroristen. Seit ISIS aber wissen wir: Wir haben keinen Plan gegen den Fanatismus. Wir handeln kopflos.
Fatih Çevikkollu spielt mit Schmerz und Sehnsüchten: Flüchtlinge schwimmen im Mittelmeer und machen ihre ganz eigenen Grenz–erfahrungen vor der Festung Europa. Members Only.
Fatih Çevikkollu spielt mit Form und Inhalt, mit der Paragrafen-Deko des Grundgesetzes der Einen und der DAX-Kurve der Anderen. In einem Land das dem Bier frönt sind Leberwerte allemal wichtiger.
EMFATIH: das neue Programm von Fatih Çevikkollu - rasant, relevant, eloquent. Hingehen, hinhören und herausfinden was es mit seinem Motto auf sich hat: „Wer die Wahrheit verhandelt, muss die Anderen zum Lachen bringen, sonst bringen sie ihn um!“
Kritiken
Cevikkollu gibt Gästen Denkanstöße
Nicht zwangsweise gab es Döner, wenn jemand "beim Türken" war. Am
Nikolausabend verteilte der türkischstämmige Kabarettist Fatih
Cevikkollu "was fürn Kopf", wie er zu Beginn seines fünften
Soloprogramms "Emfatih" selbstironisch sagte. Und tatsächlich: Weit
entfernt von derzeit so angesagter "Ethno-Comedy" gab er - unter
Einbezug höchstaktueller brisanter Themen - im Neersener Schloss jede
Menge Denkanstöße. Merke: Die Wahrheit tut weh!
Empathie, die Kunst des Mitfühlens also, ist in diesen Tagen bitter notwendig und dennoch selten vorhanden. Cevikkollus (fast) gleichnamiges Solo hinterfragt, legt den Finger in die Wunde: Warum fühlen wir uns den Franzosen nach den Pariser Anschlägen zugehöriger als den Türken nach ähnlichen Vorfällen in Ankara? Ist der Rassismus nur eine Erfindung der Medien?
"Ein hohes Tabu erfordert einen starken Gag" lautet die Richtschnur
"von Fatih", der er mühelos nachkommt. Er holt die Menschen da ab, wo
sie stehen, hält uns "schweigenden Deutschen" den Spiegel vor: "Wer
euch zum Lachen bringen soll, bekommt genug Mitleid." Klischees und
Vorurteilen setzt er Toleranz entgegen, also "die Fähigkeit,
Unfähigkeit auszuhalten". Wie war das noch - der Moslem, ein Terrorist?
Wenn die geistige Sonne niedrig steht, werfen Zwerge lange Schatten.
Lachen, die schönste Form des Kontrollverlustes: Cevikkollu kann auch
simpel. Selfie-Sticks nennt er Deppenzepter, Schäuble "die schwarze
Null" und Erdogan einen "Bosporussen". Wenn er sich gegen das Kopftuch,
aber für die Burka ausspricht, bleibt einem das Lachen im Halse
stecken. Ganz klar: Das Wort ist seine Waffe, die humoristische
Bandbreite sein Markenzeichen. Wo andere nur Witze erzählen, packt
Cevikkollu den entlarvenden Alltags-Rassismus bei den Hörnern und führt
ihn uns mit kluger Kante vor.
Er geht aber noch weiter und bittet zur interkulturellen Lehrstunde. 65 deutsche Worte gibt es in der türkischen Sprache, ins Deutsche haben es 185 türkische Worte geschafft. Da erscheinen "Schiebedach" und "Hurra" in ganz neuem Licht. Frei nach Oscar Wilde verhandelt er die Wahrheit mit einem Lächeln, um diesen Kampf nicht mit dem Leben zu bezahlen.
Am Ende des Nikolausabends dann gibt's noch immer keinen Döner, dafür
aber eine festtagstaugliche frohe Botschaft: "Mehr als ein Lächeln auf
den Lippen und Freude im Herzen geht nicht." Wie wahr.
rp-online, 9. Dezember 2015
Kritischer Kabarettist mit Weitblick: Fatih Cevikkollu.
Der Kabarettist Fatih Cevikkollu kürte bei seinem Auftritt im
Herchener Haus des Gastes Deutschland zum Weltmeister der Herzen.
Von Cordula Orphal
Zwei Weltkriege, vier Fußball-Weltmeistertitel, null Freunde, das war
einmal, meint Fatih Cevikkollu. Jetzt ist Deutschland Weltmeister der
Herzen, der Flüchtlinge sei dank. „Wir stehen endlich wieder gut da.
Ein tolles Imageprogramm.“ Zähne zeigen muss ein Kabarettist, doch bei
Cevikkollu paart sich die Bissigkeit mit tiefer Menschlichkeit, das
erlebte das restlos ausverkaufte Herchener Haus des Gastes. Humanismus
plus Humor plus Gesellschaftskritik, da blitzten auch die Zähne der
Zuschauer – vor Lachen.
„Emfatih“ heißt das neue Programm des für seine Kleinkunst mehrfach
ausgezeichneten Kölners. Seit zehn Jahren tourt der gelernte
Schauspieler durch die Republik, zum ersten Mal gastierte er auf
Einladung des Matineevereins, der erneut ein glückliches Händchen bei
der Auswahl für sein Kabarett-Abo bewies. Die Reihe war in einer
Viertelstunde ausverkauft. Emfatih ist natürlich ein Wortspiel aus
Mitgefühl (Empathie) und seinem – türkischen – Vornamen.
Das schließt sich an an „Fatihland“, „Fatihtag“ und „Fatih unser“.
Einem breiten Publikum bekannt geworden ist er allerdings durch seine
TV-Rolle des leicht tumben Murat als Partner von Atze Schröder. „Vom
Quotenkanaken zum kritischen Kabarettisten“, witzelte Cevikkollu
scharf. Und imitierte gleich darauf das „politisch korrekte Lachen“ des
Publikums: „Hohoho. Nur nicht so verklemmt. Ihr dürft lachen. Ihr müsst
es sogar.“ Und wo geht das besser, als im sozialen Netzwerk Theater.
„Facebook, das ist doch organisierte Einsamkeit: Du hast 500 Freunde,
und bei einem Stromausfall sind alle weg.“
Murat war gestern, jetzt, als Künstler solo, als Privatmann verheiratet
mit einer Sängerin und Vater einer neunjährigen Tochter, ist Fatih
Fatih (Vati). Mit dem Wort als Waffe blitzt seine Intelligenz, seine
Wortgewandtheit, seine Frechheit. Er jongliert mit den Klischees und
wirft sie uns wie Bälle um die Ohren. Die türkische Mami, ihr habt sie
doch vor Augen, gekleidet in ein graues Zelt und mit buntem Kopftuch,
damit man weiß, wo oben ist. Kennt man doch, ist doch so!
Die Technik, die Gedanken seiner Zuschauer laut auszusprechen, hat er
perfektioniert. Das entwaffnet und stellt bloß, reißt aber keine
Wunden. Denn der Warner und Mahner setzt ganz aufs Gefühl, gibt den
Gästen auch Streicheleinheiten und macht klar: Er ist einer von uns.
„Wir sind Freunde. Die müssen sich aber die Wahrheit sagen. Und das tut
manchmal weh.“
Rhein-Sieg-Anzeiger 02.10.2015